Gedenkstätte für vorgeburtlich verstorbene Kinder und Kinder ohne Grab

 

Wenn man von der Massonneaustraße den Fußweg in Verlängerung des Hilgenesch geht, kommt man an das Tor des Friedhofs Gantweg.      Wer es durchschreitet, findet an der linken Seite die Gedenkstätte. Sie wurde am 1. November 2006 eingesegnet. Der damalige Arbeitskreis Trauerkultur, bestehend aus Mitgliedern der Hospizgruppe und des Pfarrgemeinderats, hatte sich zum Ziel gesetzt, diese Gedenkstätte zu errichten.

Der Arbeitskreis hat in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Mechthild Ammann einen Erinnerungsort geschaffen, an dem der „still geborenen Kinder“  gedacht werden kann. Diese Kinder werden auch Sternenkinder genannt, weil ihr Leben mit uns nur dem kurzen Aufblitzen eines Sterns entsprechend währt. Wenn das Leben mit dem Tod beginnt, ist das Leid unermesslich. Was bleibt von all der Hoffnung, von dem winzigen Leben, fragen sich viele Eltern. Sie sehnen sich nach einem Ort der Erinnerung, nach einem Symbol, in dem die Namen dieser Kinder verankert sind. Ein solcher Ort will diese Gedenkstätte sein. Inzwischen gibt es dreizehn Plaketten in Form eines Sterns an dem seitlichen Pfeiler. Sie tragen Namen oder auch Symbole für Sternenkinder und auch für Kinder aus Kriegsgebieten oder auf der Flucht umgekommene Kinder, für die es kein Grab gibt. Dabei ist es unerheblich, wie lange der Verlust zurückliegt. An der Gedenkstätte in Billerbeck umfasst das Erinnern sieben Jahrzehnte. Trauer verjährt nicht.

 

In der Begleitschrift zur Einweihungsfeier erläutert Mechthild Ammann, dass das entworfene Tor eine Vielzahl symbolischer Motive aufweist. Das Tor selbst symbolisiert ein hoffnungsvolles Durchschreiten ins Licht, auch wenn dieses Licht durch die mattierten Scheiben geheimnisvoll diffus bleibt. Die beiden Torflügel sind mit Kupferplatten abgedeckt, aus denen auf der einen Seite der „Baum des Lebens“ und auf der anderen Seite eine „lebensspendende Sonne“ herausgeschnitten sind. Das Tor ist groß. Zwischen den beiden massiven Sandsteinpfeilern schimmern warm die kupfernen Flügel. So vermittelt es Ruhe, Kraft und Zuversicht. Auf einer Bank, die umgeben ist von einer Buchenhecke, können Eltern, Angehörige und Besucher die Ausstrahlung und die Kraft der Erinnerung in sich aufnehmen. Sie können erleben, wie gut es ist, dass die Kinder einen Ort gefunden haben, der die Liebe und Verbundenheit für ihre stillgeborenen Kinder würdevoll bewahrt.

 

Wer für ein Sternenkind oder für ein Kind, für das es kein Grab geben konnte, eine Plakette anbringen lassen möchte, kann sich an  Mechthild Ammann (Tel.02543 1668) oder an Frau Mersmann Friedhofsverwaltung (Tel. 025437341) wenden.